Warum? - Der Bedarf

Auf dem Weiterbildungsmarkt gibt es eine Vielzahl von oft modularisierten Angeboten, die auf eine Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit zielen. Doch der Mensch ist nicht nur Arbeitskraft – was wird aus dem Rest des Menschen? Und wo ist der Ort, um solche grundlegenden Fragen zu überdenken? Aus der langjährigen Erfahrung aus unseren Kursen können wir sagen, dass berufliche Weiterbildung nur einen Bruchteil des Bedarfs abdeckt, der gesellschaftlich vorhanden ist. Das – wie es scheint, deutschlandweit einmalige – Konzept der Offenen Uni hat einen umfassenderen Ansatz: Es zielt auf eine berufliche, private sowie politische Stärkung, auf eine Bildung, die Selbstverständliches hinterfragt, Orientierungswissen und Handlungsfähigkeit vermittelt, gesellschaftspolitische Diskurse aufgreift und den Anschluss an vielfältige – weibliche sowie nun auch männliche - Biografie-Verläufe berücksichtigt und so Handlungsspielräume erweitert und gesellschaftliche Teilhabe erleichtert. Wir kommen mit unserem Angebot dem grundlegenden Bedürfnis entgegen, aktuelle Entwicklungen und Debatten zu verstehen und sich selbst darin zu verorten. Wir verstehen uns als Bildungsarbeiterinnen, die den Rahmen dafür schaffen, sich die entsprechenden Erschließungskompetenzen anzueignen – kontinuierlich über 2 Jahre und zeitlich so konzipiert, dass man anderen Verpflichtungen nachgehen kann. Die Vorgehensweise erfolgt themenorientiert, wobei wir uns unterschiedlicher wissenschaftlicher Ansätze bedienen.

Die Arbeitsweise in den Kursen ist weniger von Vorträgen als vielmehr von lebendigem Austausch in der Gruppe gekennzeichnet: Inhalte in wissenschaftlicher Begleitung selbst erarbeiten, Denken in Gruppen, Impulse setzen und bekommen, stellen bereichernde Erfahrungen dar, die im beruflichen und privaten Alltag Früchte tragen und weitere Impulse setzen können. Die akademische Aufbereitung der Themen, die Strukturierung der Inhalte und Ergebnisse und der gruppengerechte Input ermöglichen eine Verknüpfung vorhandener Wissensbestände und lassen Strukturen entstehen, die Neues erkennen und denken lassen. Lernen unter diesen Umständen kommt dem Bedürfnis entgegen, souverän und selbstbestimmt mitzudiskutieren, widerständig zu sein, Gelassenheit zu entwickeln, um leichtfüßiger durch die Komplexität der Gesellschaft und der Diskurse zu kommen und etwas mit- und beizusteuern.

In ihren 20 Jahren haben sich Konzept und Inhalte der Kurse entsprechend den sich verändernden Bedarfen verändert. Wir greifen neue Fragestellungen und Schwerpunkte auf, die sich in den Gruppen abzeichnen und setzen neue Akzente, die jeweils gesellschaftlichen Wandel und veränderte Bedürfnisse reflektieren.