Digitalisierung transnational gestalten

In Kooperation von Bildungszentrum Heimvolkshochschule Hustedt und Leibniz Universität Hannover

Seminarreihe für Betriebsrät*innen und Vertrauensleute

Wir gehen von den Themen aus, die Betriebsräte in Bezug auf Digitalisierung beschäftigen. Dabei wollen wir über den Tellerrand Deutschlands schauen und diese Themen auf eine standortübergreifende Interessensvertretung beziehen. Eine weitere Frage ist, wie digital gestützte Kommunikation strategisch für eine transnationale Interessensvertretung und beteiligungorientierte Formate genutzt werden kann.

Seminarreihe für Betriebsrät*innen und Vertrauensleute

Wir gehen von den Themen aus, die Betriebsräte in Bezug auf Digitalisierung beschäftigen. Dabei wollen wir über den Tellerrand Deutschlands schauen und diese Themen auf eine standortübergreifende Interessensvertretung beziehen. Eine weitere Frage ist, wie digital gestützte Kommunikation strategisch für eine transnationale Interessensvertretung und beteiligungorientierte Formate genutzt werden kann.

Betriebsratsgremien in Deutschland gestalten ihre Arbeit auf der Grundlage des Betriebsverfassungsgesetzes. Darüber hinaus Bündnisse mit Interessenvertretungen im Ausland zu suchen, bringt dagegen Unsicherheiten mit sich. Das beginnt mit Fragen, wie: Wer ist eigentlich mein Gegenüber an einem Standort in China? Wie kann ich den Kolleg*innen in Frankreich vermitteln, warum wir betriebswirtschaftliches Wissen in unsere Strategien einbeziehen? Wie kann ich mit Kolleg*innen im Ausland arbeiten, die noch nicht einmal freigestellt sind? Sprachbarrieren erschweren es zusätzlich, die eigene Sichtweise zu erklären und die andere zu verstehen.

Mit den Seminaren sollen Interessensvertretungen dabei unterstützt werden, transnationale Arbeitsstrukturen auszubauen. Das Thema Digitalisierung bietet dabei viele Ansatzpunkte für standortübergreifende Kooperationen. Wir behandeln auf der Grundlage von aktuellen Erkenntnissen der Arbeits- und Technikforschung, wie Digitalisierung im Sinne der Beschäftigten gestaltet werden kann. Digitalisierung steht dabei nicht für sich, sondern wird auch im Zusammenhang mit Globalisierung, Dekarbonisierung oder Elektromobilität betrachtet.

Außerdem schauen wir uns an, wie sich die Betriebsratsarbeit durch Digitalisierung verändert. Ein Thema ist, wie digitale Medien und Künstliche Intelligenz (KI) strategisch genutzt werden können: für die Arbeit im Gremium, für transnationale Vernetzung und für die Kommunikation mit Beschäftigten.

Es werden Präsenzseminare und online-Veranstaltungen angeboten. Seminarteilnehmende bringen Ideen für ein eigenes transnationales Arbeitsprojekt mit, etwa mit dem Ziel, sich außerhalb Deutschlands besser zu vernetzen. Ein größeres Arbeitsprojekt kann zum Beispiel auf eine globale Rahmenvereinbarung abzielen. Im Gruppencoaching sollen Probleme in der transnationalen Zusammenarbeit thematisiert und Lösungen erarbeitet werden.

Wer Interesse an dem Seminarangebot hat, wird von uns persönlich und unverbindlich beraten.

Weiterbildungsziele

  • Digitale Kommunikation im Betriebsrat und für die transnationale Vernetzung strategisch nutzen.
  • Transnationalen Austausch und Formen der transnationalen Kooperation entwickeln und ausbauen.
  • Einschätzen, wie sich Digitalisierung auf Arbeitsorganisation und Geschäftsmodelle auswirkt.
  • Qualifizierung, Beschäftigungssicherheit und Partizipation von Beschäftigten stützen.
  • Digitale Innovation im Unternehmen initiieren und aktiv begleiten.

Zeit und Ort

  • Seminar 1: Auswirkungen auf Arbeitsorganisation und nachhaltigere Produktion
    28.–30. August 2024, Leibniz Universität Hannover,
    Königlicher Pferdestall , Hannover
  • Seminar 2: Digitale Kommunikation in der internationalen Zusammenarbeit
    9.-11. September 2024,
    HVHS Springe bei Hannover
  • Seminar 3: Beteiligungsorientierte Formate und Digitale Gerechtigkeit
    25.–27. September 2024,
    HVHS Springe bei Hannover
  • Seminar 4: Beschäftigungssicherheit und Umgang mit Standortkonkurrenz
    13.–15. November 2024,
    HVHS Springe bei Hannover
  • Seminar 5: Qualifizierungsbedarfe und Lernformen
    24.–26. Februar 2025,
    HVHS Springe bei Hannover

Zusätzliche Online-Veranstaltungen und Online-Gruppencoachings werden an den Bedarfen der Teilnehmenden ausgerichtet. Im Rahmen unseres von der Hans-Böckler-Stiftung finanzierten Forschungsprojekts BildTransMit suchen wir das Gespräch mit Seminarteilnehmenden, um Themen und Anregungen aufzunehmen.

Inhalte

  • Seminar 1: Arbeitsorganisation und nachhaltigere Produktion

    Dozenten: Axel Haunschild, Christoph Herrmann, Markus Bieber, Martin Kuhlmann, Thomas Lepper

    In diesem Seminar werden relevante Entwicklungen in der Arbeitsorganisation verschiedener Unternehmensbereiche dargestellt, um daraus Themen und Handlungsmöglichkeiten für die Mitbestimmung abzuleiten. Instrumente für Betriebsanalysen und Fallbeispiele werden angeboten, die betrieblichen Akteuren ermöglichen, den Ist-Zustand an ihren Standorten einzuschätzen.

    Außerdem werden die ingenieurswissenschaftliche Expertise und die technischen Anlagen der Universitäten Hannover und Braunschweig genutzt, um die aktuellsten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz vorzustellen, insbesondere in Hinblick auf eine ökologisch nachhaltigere Produktion.

    Inhalte:

    • Aktuelle Anforderungen in der Arbeit (Agilität, Digitalität, Diversität, Nachhaltigkeit…) und New Work als Lösung?
    • Ökologische Nachhaltigkeit & Ganzheitliches Life Cycle Management: Eine Einführung in Methoden, Werkzeuge und notwendige Kompetenzen.
    • Besuch der Lernfabrik: KI für ökologische Nachhaltigkeit in der Produktion.
    • Digitalisierung als Herausforderung für die Arbeitsorganisation.
    • Betriebsanalysen und Fallbeispiele zur Bestimmung des Status-Quo.
  • Seminar 2: Kommunikation in der internationalen Zusammenarbeit

    Dozent: Thomas Hestermann
    Gruppencoaching: Gesa Krämer

    Digitalisierung birgt vielfältigste Möglichkeiten für einen länderübergreifenden Austausch, sowohl mit Interessenvertretungen als auch mit Beschäftigten an Unternehmensstandorten weltweit. Doch wie anfangen und den richtigen Ton treffen? Was ist das richtige Medium für welchen Zweck? Und wie kann ein öffentlicher Diskurs gestaltet werden?

    In der transnationalen Interessenvertretung ist gute Kommunikation zentral, da die Zusammenarbeit in der Regel freiwillig und ohne klaren rechtlichen Bezugsrahmen ist. Darum stellen wir das wichtige Thema Kommunikation und Vernetzung an den Anfang und begleiten die Seminargruppe mit Gruppencoaching.

    Inhalte:

    • Griffige Botschaften entwickeln und vermitteln.
    • Öffentliche Diskurse: Sind die Medien eher Feind oder Partnerin?
    • Vom Newsletter bis zum Podcast: neue Formate entwickeln.
    • Künstliche Intelligenz beim Texten, Dolmetschen und Übersetzen nutzen.
    • Gruppencoaching: Projektidee ausarbeiten und eigene Ressourcen einschätzen.
  • Seminar 3: Beteiligungsorientierte Formate und Digitale Gerechtigkeit

    Dozent*innen: Ronald Staples, Sabine Pfeiffer
    Gruppencoaching: Gesa Krämer

    Wir stellen vor, wie digitale Medien in der Interessenvertretung genutzt werden können. Dazu gehört die Entwicklung von Beteiligungsformaten unter Abwägung der Risiken und der Chancen für politisches Handeln im Unternehmen. Für die Interessenvertretung ist es dabei wichtig, im Blick zu behalten, ob sich neue Formen der Ungleichheit zwischen Beschäftigtengruppen ergeben haben und wie Digitalisierung am Arbeitsplatz erlebt wird. Anhand von aktuellen Beispielen zeigen wir, wie gerade berufserfahrene Beschäftigte Veränderungsprozesse aktiv mitgestalten. Die Einbeziehung ihrer Expertise kann die Grundlage für eine beteiligungsorientierte Mitbestimmung sein. Denn oft sind nicht technische Veränderungen an sich, sondern unzureichende Kommunikation und mangelnde Beteiligung, unklare Perspektiven oder Arbeitsverdichtung die tatsächlichen Ursachen von Unzufriedenheit oder Ängsten in der Belegschaft.

    Inhalte:

    • Digitalisierung für die Interessensvertretung nutzen.
    • Digitalisierungserleben verschiedener Beschäftigtengruppen.
    • Relevanz der Expertise und des Arbeitsvermögens von Beschäftigten.
    • Umgang mit ungleichem Zugang zu digitaler Technologie und Gestaltungsspielräumen.
    • Gruppencoaching.
  • Seminar 4: Beschäftigungssicherheit und Umgang mit Standortkonkurrenz

    Dozenten: Thomas Haipeter, Dariusz Dabrowski
    Gruppencoaching: Gesa Krämer

    In der transnationalen Interessenvertretung gibt es kein Betriebsverfassungsgesetz als Orientierungsrahmen für Mitbestimmungsprozesse. Daher gilt es auszuloten, was in der Praxis dennoch gestaltbar ist und welche Regulierungsinstrumente sich auf dem internationalen Parkett bereits bewährt haben. Eine weitere wichtige Frage ist, wie Interessenvertretungen trotz der Konkurrenz zwischen Standorten eine stabile Kooperation pflegen und voneinander profitieren. Wir arbeiten mit konkreten Beispielen aus  transnationalen Mitbestimmungsgremien. Wir stellen außerdem Methoden vor, zum Beispiel die Betriebslandkarte, um das Handlungsfeld Digitalisierung im Unternehmen für die Mitbestimmung zu systematisieren.

    Inhalte:

    • Digitalisierung im breiteren Rahmen von Globalisierung und Dekarbonisierung.
    • Umgang mit Standortkonkurrenz in der transnationalen Kooperation .
    • Transnationale Regulierungsinstrumente.
    • Arbeiten im Europäischen und Weltkonzernbetriebsrat.
    • Beschäftigungssicherheit faktenbasiert einschätzen.
    • Umgang mit Unübersichtlichkeit und Kleinteiligkeit des Handlungsfeldes Digitalisierung.
    • Mitbestimmung in digitalen Zeiten. Was ist gestaltbar?
    • Gruppencoaching.
  • Seminar 5: Qualifizierungsbedarfe und Lernformen

    Dozentinnen: Rita Meyer, Steffi Robak
    Gruppencoaching: Gesa Krämer

    Qualifizierung ist im Rahmen von Digitalisierung ein zentrales Thema für die Perspektiven und das Wohlbefinden von Beschäftigten im Unternehmen. Eine klare und zielorientierte Mitbestimmung in der betrieblichen Weiterbildung basiert auf einer Analyse der Situation im Unternehmen und der Einbeziehung von Beschäftigten. Themen sind damit, wie Qualifizierungsbedarfe ermittelt werden können und wie der Betrieb als Lernort in der Weiterbildung genutzt werden kann. Verschiedene Lernformen werden vorgestellt, um die Gestaltungsmöglichkeiten durch den Betriebsrat zu erweitern.

    Inhalte:

    • Mitbestimmung in der betrieblichen Weiterbildung.
    • Betrieb als Lernort und Lernen in der Produktion.
    • Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsstrukturen innerhalb von Betriebsratsgremien.
    • Qualifizierungsbedarfe für verschiedene Beschäftigtengruppen erheben.
    • Digitale Lernformen für verschiedene Bereiche.
    • Transnationale Lernkulturentwicklung in Unternehmen.
    • Gruppencoaching.

Dozent*innen u. a.

  • Markus Bieber GBR-Geschäftsführer bei Volkswagen

    Markus Bieber ist als gewählter Geschäftsführer des Gesamt- und Konzernbetriebsrats von Volkswagen  mit dem gesamten Spektrum von standortübergreifenden Vereinbarungen und Regelungen auf nationaler und internationaler Ebene befasst. Markus ist Diplom-Sozialwirt, seit mehr als 25 Jahren bei Volkswagen und arbeitete früher als Fachreferent des Gesamtbetriebsrats in Wolfsburg.

  • Dariusz Dabrowski, EKBR/WKBR-Generalsekretär bei Volkswagen

    Dariusz Dabrowski ist seit 2020 Generalsekretär des Europäischen- und Weltkonzernbetriebsrats des Volkswagen-Konzerns. Das Gremium arbeitet mit inzwischen 88 Mitgliedern aus 20 Ländern und 40 verschiedenen Gewerkschaften. Wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklungen, die die Standorte weltweit betreffen, werden durch das Gremium beraten. Dariusz hat bereits in verschiedenen Ländern Europas für Volkswagen gearbeitet und als Interessenvertretung hat er seine Wurzeln in der Gewerkschaft Solidarność.

  • Prof. Dr. Thomas Haipeter, IAQ, Universität Duisburg Essen

    Thomas Haipeter richtet am IAQ in seiner Forschung den Blick auf die Entwicklungen von Arbeit und industriellen Beziehungen. Das Wissen über konkrete Abläufe von Digitalisierung in Unternehmen versachlicht die Diskussionen um „Industrie 4.0“. In der Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Betriebsräten entwickelt Thomas Instrumente und Lösungen für die Mitbestimmung digitaler Kontexte, zum Beispiel im Projekt Arbeit 2020. Er untersucht außerdem Handlungsmöglichkeiten in der transnationalen Mitbestimmung, wie die Umsetzung globaler Rahmenvereinbarungen in multinationalen Unternehmen.

  • Prof. Dr. Axel Haunschild, iAW/WA, Leibniz Universität Hannover

    Axel Haunschild leitet seit 2011 das Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft, in dem die Analyse aktueller Entwicklungen der Arbeitswelt sowie die Entwicklung von Konzepten für eine menschengerechte Arbeitsgestaltung zentral sind. Bildungsangebote des iAW sind an Fach- und Führungskräfte, Interessenvertretungen und betriebliche Expert*innen gerichtet. Axels Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderen die Entgrenzung von Arbeit, Digitalisierung der Arbeitswelt sowie betriebliche Mitbestimmung und Nachhaltigkeit.

  • Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, IWF, TU Braunschweig

    Christoph Herrmann leitet die Professur für Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) an der TU Braunschweig und ist gleichzeitig Leiter des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik. Im Rahmen seiner universitären Forschung entwickelt er mit seinem Team innovative praxisnahe Konzepte, Methoden und Technologien für die nachhaltige Produktion und das Life Cycle Engineering. Christoph ist ein gefragter Nachhaltigkeitsexperte und steht im regelmäßigen Austausch mit Forschung, Wirtschaft und Politik.

  • Prof. Dr. Thomas Hestermann, Hochschule Macromedia

    Thomas Hestermann war als Reporter international unterwegs und war Redaktionsleiter einer Fernsehreihe. Heute lehrt er Journalismus an der Hochschule Macromedia in Hamburg. Dort vermittelt er neue Medienformate, vom Smartphone als Reportermaschine bis zu Journalismus per TikTok. Daneben engagiert sich Thomas als Betriebsratsvorsitzender und baute einen Europäischen Betriebsrat auf.

  • Gesa Krämer M.A., Coach und Supervisorin

    Gesa Krämer ist Trainerin, Coach, und Supervisorin. Sie studierte Interkulturelle Kommunikation und BWL an der Universität Saarbrücken und ist Geschäftsführerin des Instituts consilia create culture together. In diesem Rahmen trainiert sie remote und digital in mehreren Sprachen. Aus ihrer Praxis hat Gesa Konzepte und Methoden für kulturreflexive Kommunikation entwickelt. Vor ihrer Selbstständigkeit arbeitete Gesa bis 2005 im Recruiting und im technischen Service in der Autombilzulieferindustrie.

  • Dr. Martin Kuhlmann, SOFI Göttingen

    Martin Kuhlmann ist seit 2018 Direktor des Soziologischen Forschungsinstituts an der Universität Göttingen (SOFI). Er forscht seit vielen Jahren zum Strukturwandel von Arbeit und zu betrieblicher Arbeitspolitik. Martin analysiert Wirkungen von Digitalisierung auf Arbeit und Möglichkeiten ihrer Gestaltung in unterschiedlichen Branchen und Tätigkeitsbereichen. Seine Analysen beziehen andere große Entwicklungen (wie Elektromobilität) mit ein und richten sich zudem auf Anforderungen hinsichtlich betrieblicher Gesundheitsförderung. Mit der wissenschaftsbasierten Beratung von gewerkschaftlichen und betrieblichen Akteuren steht er in einer langen Tradition der Arbeitssoziologie am SOFI Göttingen.

  • Dr.-Ing Thomas Lepper, IfW, Leibniz Universität Hannover

    Thomas Lepper hat während seiner Tätigkeit am Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen  erfolgreich zwei Roboterprototypen entwickelt, aufgebaut und in Betrieb genommen. Neben Werkzeugmaschinen und Steuerungstechnik beschäftigt er sich mit der Digitalisierung in der Produktion - von der Maschinenvernetzung bis zum Digitalen Zwilling. Derzeit arbeitet Thomas im Mittelstand-Digital Zentrum Hannover des IFW und ist an der Forschung im Anschluss an das Projekt IIP Ecosphere beteiligt.

  • Prof. Dr. Rita Meyer, IfBE, Leibniz Universität Hannover

    Rita Meyer forscht seit den 1990er Jahren u.a. zu der Entwicklung von Beruflichkeit und Kompetenzen im Arbeitsprozess. Im Feld duale Ausbildung und Weiterbildung stellt die Berufspädagogin und gelernte Industriekauffrau den Lernort Betrieb in den Mittelpunkt. Die durch Digitalisierung gesetzten Rahmenbedingungen und Qualifizierungsbedarfe rücken dabei zunehmend in den Fokus. Rita berät außerdem Gewerkschaften und betriebliche Interessenvertretungen zu den Themen Mitbestimmung von betrieblicher Weiterbildung und Kompetenzentwicklung im Betriebsratsgremium.

  • Prof. Dr. Sabine Pfeiffer, FAU Erlangen-Nürnberg

    Sabine Pfeiffer befasst sich als Soziologin seit den 1990er Jahren damit, wie Menschen und Informationstechnologie im Rahmen von Unternehmen zusammenwirken. Sie beschreibt, wie neue Technologien durch lebendiges Arbeitsvermögen erschlossen werden, das weit mehr umfasst als Fachwissen und Routine. In ihrer Analyse über Wertschöpfungprozesse im „digitalen Kapitalismus“ nimmt sie gesamtgesellschaftliche und globale Prozesse in den Blick, die ebenfalls auf Arbeit zurückwirken.  In der Zeit vor ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Industrie 4.0, CrowdWork, Künstlicher Intelligenz, Machine Learning und Robotik programmierte die gelernte Werkzeugmacherin bereits mit 17 Jahren CNC-Maschinen.

  • Prof. Dr. Steffi Robak, IfBE, Leibniz Universität Hannover

    Steffi Robak befasst sich an der Leibniz Universität Hannover mit den zentralen Aspekten und Gestaltungsanforderungen von Lernkulturen in der Weiterbildung. Ihr zweigleisiges Studium der Erwachsenenpädagogik und der China-Studien in den 1990er Jahren ist Ausgangspunkt  für ihre langjährigen Forschungsschwerpunkte der (inter)kulturellen Bildung und der Personalentwicklung in inter-/transnationalen Kontexten. Der Blick liegt darauf, was und wie Beschäftigte in transnationalen Arbeitskontexten lernen und wie passende transnationale Lernkulturen in Unternehmen entwickelt werden können. Einen weiteren wissenschaftlichen Schwerpunkt hat Steffi zum Thema Digitalisierung in der Weiterbildung.

  • Dr. Ronald Staples, IFS, FAU Erlangen-Nürnberg

    Ronald Staples untersucht wie sich Arbeit und Organisationen durch Digitalisierung verändern. Ihn interessiert, wie sich die Nutzung digitaler Medien auf Subjekte, auf soziale Beziehungen und Netzwerke auswirkt. Ronald stellt in diesem Rahmen auch die Frage, inwiefern in digitalisierten Arbeitsumgebungen Solidarität entstehen kann. Im  Projekt „Partizipative Mitbestimmung in digitalisierter Arbeitswelt“ stand im Mittelpunkt, wie Betriebsratsgremien digitale Medien für sich nutzen und wie sie in beteiligungsorientierten Formaten Beschäftigte in Mitbestimmungsprozesse einbeziehen können.

Relevante Infos auf einen Blick

  • Die fünf Seminare können einzeln und im Paket gebucht werden.
    Die Gebühren für ein einzelnes Seminar betragen 960 € und für jedes nachfolgend gebuchte Seminar 860 €. Alle fünf Seminare können im Paket für 4.200 € gebucht werden.
  • Die Verpflegung kostet ca. 200 € und Unterkunft für zwei Nächte ca. 160 € pro Seminar. Diese Kosten können geringfügig abweichen und werden je nach Inanspruchnahme individuell berechnet. Anreisen am Vorabend der Seminare sind möglich und werden separat berechnet.
  • Die Anmeldefristen für einzelne Seminare liegen vier Wochen vor dem Beginn des jeweiligen Seminars. Für die Buchung aller fünf Seminare sollte die Anmeldung bis zum 15. Juli vorliegen.
  • Freistellung gemäß § 37 Abs. 6 i.V.m. § 40 Abs. 1 BetrVG, § 38 und § 39 EBRG, § 31 SEBG. Eine Kostenübernahmeerklärung des Arbeitgebers ist Voraussetzung für die Teilnahme. Die Abrechnung der Kosten kann bei Buchung aller fünf Seminare auf die Jahre 2024 und 2025 aufgeteilt werden.
  • Falls eine Freistellung nach Bildungsurlaubsgesetzen benötigt wird, bitten wir um Mitteilung.
  • Zur Finanzierung können Interessent*innen bis 24 Jahre evtl. ein Weiterbildungsstipendium beantragen
  • Kosten für Weiterbildungen, Fahrten und Materialien können außerdem in der Regel als Werbungskosten steuerlich abgesetzt werden. Informationen dazu hier
  • Die Gruppengröße ist auf 15 Teilnehmende beschränkt.
  • Teilnehmende aller fünf Seminare bekommen an der Universität Hannover den Gasthörenden-Status
  • Zertifikat der ZEW - Leibniz Universität Hannover und Erwerb von 9 ECTS-Punkten möglich.
Flyer
PDF, 2 MB

Inhaltliche Rückfragen und Anmeldung

M.A. Susanne Hermeling

Telefon +49 511 762 19145

E-Mail susanne.hermelingzew.uni-hannover.de

Formular für Online-Anmeldungen hier